Seit über einem Jahr organisiere ich den Brownbag im Effinger Coworking Space in Bern. In diesem Follow-up erzähle ich, was inzwischen alles entstanden ist und gebe meine drei Brownbag-Video-Tipps preis.

Hast du gewusst, dass unser Gehirn nicht unterscheiden kann, ob wir lachen oder nur so tun und in beiden Fällen Glückshormone ausschüttet? Oder, dass viele Unternehmen organisiert sind wie vor 100 Jahren, obwohl es längst neue Modelle gibt? Das und vieles mehr habe ich im Brownbag gelernt.

Zusammen mit Oleg Lavrovsky habe ich im 2017 den Brownbag im Effinger ins Leben gerufen. Das ist ein Veranstaltungsformat, in dem sich Leute über den Mittag treffen. Eine Person hält zu einem bestimmten Thema einen Input und anschliessend wird darüber diskutiert. Mit den mittlerweile 17 Events hat sich das Veranstaltungsformat eingependelt. Die Mission ist die Gleiche geblieben: Den Austausch unter den Coworkern zu fördern und sich gegenseitig zu inspirieren.

Brownbag-Program-Burger

Für die Keyvisuals illustrierte ich Fastfood wie Burger und Donuts. Der technische Stil ist vom Effinger-Logo abgeleitet und passt thematisch gut zum Brownbag.

Brownbag-Program-Doughnut

Brownbag-Program-Glacé

Brownbag-Program-Kaffee

Brownbag-Program-OG-2

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Die Brownbag-Microsite mit dem aktuellen Programm.

Das Brownbag-Branding

Der «Brownbag» brauchte ein Gesicht, um die Veranstaltungen besser bewerben zu können. Dazu habe ich eine kleine, visuelle Identität erschaffen. Ich stand vor der Wahl, das Erscheinungsbild des Effingers zu übernehmen oder etwas neues zu kreieren. Bei einer klassischen Unternehmung würde wohl jede Branding Agentur den ersten Ansatz wählen, um die Gesamtpräsenz zu stärken. Ich habe mich für den zweiten Ansatz entschieden. Im Gegensatz zu einer klassischen Unternehmung fungiert der Effinger als kreatives Gefäss, in dem Projekte eigenständig sein dürfen.

In den USA ist es üblich, sein Mittagessen in einer braunen Papiertüte mitzubringen. Daher der Name «Brownbag». Als Keyvisual habe ich verschiedenen Fastfood wie Donuts und Hamburger illustriert. Diese Sujets sollen kommunizieren, dass der Brownbag unkompliziert und lecker ist – natürlich mit einer Priese Ironie. Als Farbe habe ich einen dunklen Hintergrund mit Weiss und einem warmen Rot gewählt. Als Schrift habe ich die «Yeni Zaman» vom Effinger-Erscheinungsbild übernommen. Mit diesen Elementen konnte ich eine Microsite mit dem Programm konzipieren.

Brownbag Tipp #1

«Reinventing Organizations: Ein Blick in die Organisationen der Zukunft!» Dave Brühlmeier (Mitgründer VillageOffice Genossenschaft) spricht über Ansätze wie Agile, Holacracy, Teal und wie sie als Genossenschaft bereits heute danach arbeiten und leben.

Themen, die inspirieren

Kürzlich hat der Facilitator Daniel Osterwalder über künstlerische Intelligenz gesprochen. Oder der Entwickler und Journalist Thomas Preusse gab Einblick in den raketenhaften Aufstieg der Online-Zeitung «Republik» und wie sie ein ganzes Publishing-System entwickelt haben. Kurt Meister vom Fablab erklärte, wie ein Produkt-Prototyp per 3D-Druck in kürzester Zeit hergestellt werden kann. Und der Game-Designer Alexis Giard stellte als passionierter Astronom seinen Galaxie-Simulator vor.

Die Ideen zu neuen Themen entstehen oft in Gesprächen in der Kaffeepause und beim Mittagessen. Dabei zeigt sich auch, welche Themen auf Resonanz stossen und sich für den Brownbag eigenen. Das Spektrum reicht von Unternehmertum, neuen Technologien, Design, Psychologie bis Politik.

Brownbag Tipp #2

«Unternehmertum: Mit Küchentools zur preisgekrönten Unternehmung in Südafrika». Shane und Andrew erzählen von ihrer E-Commerce-Firma und wie sie als Programmierer eigene Systeme entwickelt haben.

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Die ungezwungene und persönliche Atmosphäre im Brownbag regen den Austausch an. Foto: Ben Hodson

Qualität vor Quantität

Der Brownbag habe ich für die Coworker im Effinger entwickelt. Die persönlichen Beziehungen spielen eine wichtige Rolle bei den Treffen. Gleichzeitig ist es mir wichtig, dass es eine öffentliche Veranstaltung ist. Ob Coworker oder nicht – jeder ist herzlich willkommen. Im laufe der Zeit hat sich gezeigt, dass die ideale Teilnehmerzahl bei 10 – 15 Personen liegt. In einer überschaubaren Runde sind die Diskussionen oft lebendiger und persönlicher. Der Brownbag soll ein Austausch auf Augenhöhe sein, kein Grossevent mit Frontalunterricht.

Als Werbekanal nutzen wir in erster Linie «Slack». Das ist ein Kommunikationstool, das in der Effinger Community sehr aktiv genutzt wird. In einem Brownbag-Channel gebe ich jeweils die nächsten Events und Themen bekannt. Slack ist jedoch ein geschlossenes Tool (Zugang nur auf Einladung) und nicht sehr übersichtlich. Deshalb publiziere ich zusätzlich das Program auf der Microsite. Zusätzlich posten wir die Themen auf den Sozialen Medien.

Brownbag Tipp #3

«Self Branding: Wie werde ich zur Marke?» In diesem Brownbag erzähle ich meine Geschichte als Herr Bürli und versuche dabei Anstösse zu geben, wie man sich als Person im beruflichen Umfeld besser positionieren kann.

Ein Veranstaltungsformat gemacht zum Teilen

Kürzlich hat mir jemand gesagt, dass der Brownbag zum Thema über «News-Journalismus» sein Konsumverhalten verändert habe. Solche Rückmeldungen motivieren mich, das Format weiter voran zu treiben. Es zeigt, dass uns gute Themen für den Alltag inspirieren können und einen positiven Einfluss auf unser Leben haben.

Um die Brownbags einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, nehmen unsere Filmemacher Jonathan Hess & Fabian Steiner sie auf Video auf und stellen diese auf Youtube. Das ist praktisch für alle, die an einem bestimmten Brownbag interessiert sind, aber nicht anwesend sein können. Zusätzlich ist es für unsere Effinger-Freunde im Ausland eine Chance, mit dabei zu sein.

Der Brownbag ist ein ideales Format für Coworking Spaces, Vereine und Firmen. Um dies zu fördern, habe ich eine kleine Anleitung veröffentlicht. Vielleicht möchtest du selber gerne mal einen Brownbag halten oder daran teilnehmen? Ich bin gespannt auf deine Rückmeldung!

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